Außergewöhnliche Fleischspezialitäten: Nomen est omen!
Die Spezialität steckt im Namen und dreht sich über dem Eingang: Mehr als hundert Ochsen werden hier während der Wiesn verspeist.
Das Besondere: Kein Ochse bleibt anonym
Die Ochsenbraterei ist seit vielen Jahren Besuchermagnet für alle, die es deftig mögen und dabei nicht das traditionelle „Hendl“ im Kopf haben. Hier werden nach eigener Aussage die weltbesten Ochsen verarbeitet, und zwar ausnahmslos nach einem glücklichen Ochsenleben. Als nette Geste und aus Respekt vor den Tieren werden die Namen aller Ochsen und ihr Gewicht auf Tafeln verewigt. Ob man sich seinem bestellten Gericht ebenfalls namentlich vorstellt, bleibt jedem persönlich überlassen...
Die Geschichte: Gegrillter Ochse als Happening
Auf der Wiesn wird bereits seit 1881 der Spieß umgedreht. Damals wurde ein ganzer Ochse auf einer eigens dafür konstruierten Maschine gebraten. Betrieben wurde diese vom Metzger Johann Rössler, der nicht nur etwas von Fleisch verstand, sondern auch vom „Marketing“ in seiner frühen Form. Mit Plakaten, die eine „seltene Volksbelustigung auf der Theresienwiese“ anpriesen, machte er die Geburtsstunde der Ochsenbraterei zu einem gut besuchten Event. Seit dem Jahr 1980 ist die Ochsenbraterei im Besitz der Spaten-Franziskaner-Brauerei. Diese baute 2017 eine neue Festhalle, die traditionelle und moderne Elemente „wiesntauglich“ verbindet.
Das Publikum: Traditionsbewusste Genießer statt Touristen
Der Ruf des zarten Fleisches eilt der Ochsenbraterei voraus — und zwar generationsübergreifend. Trotzdem ist die Ochsenbraterei ein klassisches Stammtischzelt, in dem vor allem viele Münchner Firmen und Vereine Tische reservieren. Bei Einheimischen ist das Traditionszelt sehr beliebt, während feierwütige Wiesn-Touristen eher in anderen Zelten anzutreffen sind.
Die Musik: Eine Blaskapelle, die alles kann
Tagsüber geht es in der Ochsenbraterei mit traditioneller Blasmusik eher zünftig zu. Aber die insgesamt 24 professionellen Musiker und Sänger unter der Leitung von Kapellmeister Mathias Achatz können auch anders. Je später der Abend, desto abwechslungsreicher das Repertoire. Da gibt es zum Ochsen dann auch Schlager, Charts und natürlich aktuelle Wiesnhits auf die Ohren.
Die Speisekarte: Über allem steht „der Ox“
Nomen est omen - auch in der Ochsenbraterei. Klar also, dass der Ochsenbraten in diesem Festzelt das am häufigsten bestellte Gericht ist. Wer den Braten ordert, bekommt marmorierte Teile vom Rind an Bio-Kartoffelsalat und einer kräftigen Rotweinsauce. Aber auch andere Oktoberfest-Klassiker wie Hendl, Schweinshaxn und die vegetarischen Allgäuer Käsespätzle werden hier serviert. Dazu gibt es bereits seit 1980 Spaten-Wiesnbier. Wohl bekomm’s!
Für Gscheidhaferl: „Toiletten-Gate“ 1892
Johann Rössler staunt nicht schlecht, als ihm im Jahr 1892 die Bier-Lizenz entzogen wird. Der Grund: fehlende Toiletten für die Gäste. Jeder, der schon mal eine Maß genossen hat, kann sich vorstellen, dass fehlende WCs sich nicht eben positiv auf die Stimmung in einem Festzelt auswirken. Um weiter Bier verkaufen zu dürfen, hätte Rössner eine Bierbude bauen müssen, für die ihm das nötige Geld fehlte. Aus diesem Grund war die Ochsenbraterei erst ab 1898 wieder auf der Wiesn vertreten.
Reservierung, Sitzplätze, Musik, Bier und Kontakt
- Festwirt(e): Antje Haberl und Luis Haberl
- Adresse: Wirtsbudenstr.
- Telefon: +49 (0) 8951085760 (während der Wiesn)
- Reservierung: https://www.ochsenbraterei.de/reservierungen/
- Webseite: https://www.ochsenbraterei.de/
- E-Mail: info@ochsenbraterei.de
- Sitzplätze: 3.900
- Sitzplätze außen: 1.646
- Brauerei: Spaten-Franziskaner-Bräu
- Bier: 5,9 % Alkohol, 13,7 % Stammwürze
- Musik: Abends: Blaskapelle Mathias Achatz
- Besonderes: Besonderes: Alle Ochsen werden namentlich und mit Gewicht auf Tafeln verewigt