Die schönste Arbeit der Welt: Geld verdienen auf der Wiesn

Jobs auf dem Oktoberfest

Unglaublich, aber wahr: Viele Leute nehmen sich extra Urlaub, um auf der Wiesn arbeiten zu können. Denn es macht Spaß, auf dem größten Volksfest der Welt mit anzupacken. So ein Wiesn-Job kann auch sehr lukrativ sein. Gemeinsam haben alle Jobs eines: zimperlich darf man nicht sein, dafür aber körperlich fit.

Souvenirverkäuferin in einem Festzelt
Sebastian Lehner, muenchen.de
Viele Leute nehmen sich extra Urlaub, um auf der Wiesn arbeiten zu können.

Jobs im Zelt: Von der Wiesnbedienung bis zum Fotografen

Für die jährlich rund sechs Millionen Besucher ist das Oktoberfest eine Riesengaudi. Damit die glatt läuft, braucht es jede Menge Spezialisten. Vor allem müssen Bier, Hendl & Co. in den Festzelten zu den Gästen kommen. Dafür sorgen die Wiesnbedienungen. Im Zelt arbeiten aber noch mehr Menschen: unter anderem in der Küche, als Schankkellner oder als Security-Mitarbeiter.

Außerdem beliebt als Wiesn-Job: Brezn-, Schnupftabak- oder Souvenirverkäufer mit Bauchladen, Alkotester oder natürlich, auch in Zeiten der Selfie-Sintflut: Fotografen, die ihre Fotos sofort entwickeln und in Papierrahmen oder -herzen verkaufen. Meistens werden diese Fotos dann doch besser als verwackelte Handybilder …

Wer sollte auf der Wiesn arbeiten? Die Voraussetzungen

Wer auf dem Oktoberfest arbeiten will, braucht vor allem Ausdauer. Die Wiesn dauert zwischen 16 und 18 Tagen. Gesellig sollte man ebenfalls sein, wenn man als Wiesnkellner oder -bedienung jobben möchte: Richtig ist in diesem Job, wer gerne den ganzen Tag mit Menschen zu tun hat, fröhlich und freundlich ist — und kräftige Oberarme und Wadln besitzt oder bekommen möchte! Die gefüllten Maßkrüge wiegen bis zu 30 Kilo pro Fuhre und eine Wiesnbedienung legt täglich bis zu 20 Kilometer zurück.

Wer als Security-Mitarbeiter oder als Sanitäter auf dem Oktoberfest unterwegs ist, braucht zu nötigen Qualifikationen sicher auch ein eher entspanntes Gemüt und Humor. Mehr Gaudi dürfte auf die Helfer der Fahrgeschäfte warten. Wenn man den Gästen beispielsweise auf dem Förderband des Toboggan hilft, mehr oder weniger elegant raufzukommen.

Generell gilt: Voraussetzungen für einen Wiesnjob sind eine gute Konstitution, Spaß an harter Arbeit, eine große Portion Humor und viel Gelassenheit.

Was verdient eine Wiesnbedienung oder ein Verkäufer?

Wieviel jemand auf dem Oktoberfest verdient, hängt vom Job ab und auch davon, wo man eingesetzt wird. Verkäufer werden am Umsatz beteiligt und können ihren Verdienst mit Trinkgeld erhöhen. Als Mitarbeiter im Fahrgeschäft oder Imbiss kann man mit einem festen Stundenlohn rechnen.

Besonders lukrativ ist der Job als Wiesnbedienung. Hier gibt es keinen Stundensatz, der Lohn beruht auf einer Umsatzbeteiligung. Der durchschnittliche Verdienst liegt bei über 5000 Euro - für die ganzen 16 oder 18 Tage.

Die Unterschiede sind sehr groß: am besten verdient eine Wiesnbedienung in einer Box eines Zeltes, in dem es nicht nur Bier, sondern auch Wein und Champagner gibt, am wenigsten bleibt meist hängen, wenn man im Biergarten bedient — ist das Wetter schlecht, gibt es wenig Gäste und damit auch kaum Umsatz. Das Trinkgeld macht einen großen Teil des Verdienstes aus, oft sind es mehrere hundert Euro pro Wiesntag.

Direkt oder über Vermittlungen: Wege zum Wiesnjob

Wer auf der Wiesn arbeiten will, sollte sich möglichst früh bewerben, bis zum Frühsommer sind die meisten Jobs vergeben. Um den richtigen Job auf dem Oktoberfest zu finden, gibt es verschiedenen Wege. Die Agentur für Arbeit München schreibt Jobs auf der Wiesn aus. Ein weiterer Weg zum Wiesnjob: sich direkt bei den Betreibern der Festzelte bewerben. Manche schreiben auf ihren Websites auch Jobangebote aus.

Und auch wenn man zu spät dran ist — oft lohnt es, sich in die Warteliste aufnehmen zu lassen. Kurz vor dem Beginn der Wiesn werden immer wieder Jobs frei. Eine weitere Möglichkeit: Unter anderem auf oktoberfest-jobs.de oder wiesnjobs.de werden seriöse Angebote und Gesuche vermittelt. Wie immer, wenn man sich um einen Job bewirbt: Auch auf der Wiesn muss man ein bisschen Glück haben.