Fischer-Vroni: Reservierung, Stimmung, Geschichte

Steckerlfisch und rosa Montag in der Fischer-Vroni

Fischers Vroni fischt frische Fische – hier gibt's den berühmten Steckerlfisch. Ansonsten macht das Zelt einen eher ruhigen ersten Eindruck – davon aber nicht täuschen lassen.

Fassade und Eingangsbereich der Fischer Vroni
Sebastian Lehner

Das Besondere: Frischer Fisch und rosa Party

Der traditionelle Steckerlfisch ist das Oktoberfest-Highlight der berühmten Fischer-Vroni. An offenen Grill mit einer Gesamtlänge von rund 15 Metern werden die Spezialitäten vor den Augen der Wiesn-Gäste zubereitet. Und: Es gibt Augustiner Bier aus Holzfässern. Der Insidertipp ist der zweite Wiesn-Montag. Dann platzt die Fischer-Vroni aus allen Nähten, wenn sich hier die bayerische Schwulen- und Lesben-Szene zur Gay-Wiesn unter das ansonsten eher familiäre Fischer-Vroni-Publikum mischt. Ohne Tischreservierung wird es dann schwierig, noch einen Platz zu ergattern. Jedes Jahr wieder einer der besten Partytage auf der Wiesn.

Die Geschichte: Die Fischer-Vroni gab’s wirklich!

1904 errichtete Wirt Josef Pravida erstmals das Fachwerkhaus mit Halbwalmdach samt Storchennest, nannte es damals aber zunächst „Fischerhütte zum Holländer“. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Karl Winter, Inhaber und Gründer der „Fisch Winter KG“, den Fischverkauf auf der Wiesn. Bis heute ist die Fischer-Vroni ein Familienbetrieb geblieben. Der Enkel des Gründers, Hans Stadtmüller, ist Wirt in der Fischer-Vroni, die ihren Namen von der Ehefrau des Gründers hat. Philippine Winter war zu ihrer Zeit in München und Umgebung als Fischer-Vroni bekannt. 1998 zog das Zelt aus feuerpolizeilichen Gründen in die Wirtsbudenstraße ein, wo es bis heute steht.

Das Publikum: Tradition trifft Szene

Bayerische Tradition trifft Münchner Szene. Wer in die Fischer-Vroni geht, legt Wert auf ausgezeichnetes Essen in entspannter Atmosphäre. Gerade weil die Fischer-Vroni das Festzelt für das eher gemütliche Publikum und Familien ist, hat sich die Gay-Szene die Stimmung als Atmosphäre für ihr Treffen auserkoren. Diese Tradition geht zurück auf den inzwischen verstorbenen schwulen Wirt der Bar „Prosecco“, der jedes Jahr Tische für seine Gäste reservierte. Das sprach sich schnell rum. Inzwischen ist dieser Termin ein Selbstläufer, so dass man rechtzeitig da sein muss, um mitfeiern zu können.

Die Musik: Wiesn-Originale spielen auf

Blaskapellmeister ist Markus Feierabend und sein Trupp aus Münchner Musikern. Er übernimmt den Posten des legendären Sepp Folger. Sie spielen jeden Tag bis 18 Uhr. Am Abend spielen täglich die Münchner Zwietracht, die wohl populärste Oktoberfestband.

Die Speisekarte: Steckerlfisch und mehr

Neben dem Storchennest auf dem Dach ist die meterlange Grillstraße auf der Südseite des Zeltes das Aushängeschild der Fischer-Vroni. Dort werden Makrelen, Renken, Lachsforellen, Saiblinge und Co. als duftender Steckerlfisch zubereitet. Außerdem wird, wie es bei der Augustiner-Brauerei auf der Wiesn Tradition ist, das Bier aus Holzfässern ausgeschenkt. Dazu gibt es täglich wechselnde Mittagsgerichte und als besonderes Schmankerl nebst Schweinebraten auch Bio-Hendl auf der Karte. Für Kinder bis 12 stehen Kindergerichte zur Auswahl.

Für Gscheidhaferl: Hilfe von den Rosenheim-Cops

Alles Fisch oder was? Die Antwort lautet: nein. Es stehen auch bayerische Fleischgerichte auf der Karte und traditionell serviert die Fischer-Vroni bis 12 Uhr Weißwurstfrühstück. Auch kurios: Beim Einzug der Wiesn-Wirte hat 20 Jahre lang der Schauspieler Christian K. Schaeffer (Rosenheim-Cops) die Wirtsfamilie bei der Organisation unterstützt. Übrigens: Hans Stadtmüller, der Enkel des Gründers, ist den Rest des Jahres in seinem Wirtshaus „Jagdschlössl“ am Rotkreuzplatz in Neuhausen anzutreffen.

Reservierung, Sitzplätze, Musik, Bier und Kontakt

  • Festwirt: Johann Stadtmüller
  • Adresse: Wirtsbudenstr.
  • Telefon: +49 (0) 89 661042
  • Reservierung: https://reservierung.fischer-vroni.de/reservation
  • Webseite: https://www.fischer-vroni.de/willkommen.html
  • Sitzplätze: 3.162
  • Sitzplätze außen: 700
  • Brauerei: Augustiner Bräu Wagner KG
  • Bier: 6,2 % Alkohol, 13,7 % Stammwürze
  • Musik: Markus Feierabend und seine Münchner Musikanten
  • Besonderes: Besonderes: Täglich frischer Steckerlfisch und Bier aus Holzfässern