Der Kehraus auf dem Oktoberfest

Der letzte Tag: Finale mit Hauch von Wehmut

Beim Kehraus herrscht eine besondere Stimmung auf dem Oktoberfest. Wenn am letzten Tag nach Schankschluss die Kapelle ein letztes Mal spielt, erleuchtet ein Meer aus Wunderkerzen die Bierzelte. Ein farbenfrohes Finale, das Emotionen weckt.

Blick ins feiernde, abendliche Hacker Festzelt
Bildrechte: Sebastian Lehner
Immer wieder ein Erlebnis: Der traditionelle Kehraus in den Bierzelten.

Ein letzter Bummel übers Oktoberfest

Traditionelles Böllerschießen am letzten Wiesntag vor der Bavaria.
Bildrechte: RAW, Moritz Röder
Am letzten Festtag versammeln sich die Schützen vor den Füßen der Bavaria.

Wenn das Oktoberfest endet, spürt man mitten im fröhlichen Treiben einen Hauch Wehmut auf der Münchner Theresienwiese. Man kann ihn fühlen, wenn man sich zu einem letzten Wiesnbesuch aufmacht. Um 12 Uhr mittags verabschieden sich die Schützen lautstark. Zu Füßen der Bavaria werden die Schützenkönige des Oktoberfest-Landesschießen gekürt, mit gemeinschaftlichem Salut. Es wird aus allen Rohren gefeuert, und typisch bayerisch darf auch die Blaskapelle nicht fehlen, die die Bayern-Hymne anstimmt. Im Anschluss verkündet die Festleitung den versammelten Medienschaffenden ihre vorläufige Schlussbilanz mit der geschätzten Besucherzahl und natürlich den Bierkonsum.
Jetzt haben Münchner und Touristen das letzte Mal für dieses Jahr die Chance auf einen gemütlichen Wiesnbummel. Maßkrüge werden ein letztes Mal gehoben. Fahrchips das letzte Mal eingelöst. Und die letzten Hendl gegessen. Man mag es kaum glauben, wenn man dieses fröhliche Volksfest schon einmal erlebt hat, aber der Münchner kann auch eine leichte Schwermut. Die gute Nachricht: Nach der Wiesn ist stets vor der Wiesn!

Feiernde Wiesnbesucher im Hofbräuzelt
Bildrechte: ode
Am letzten Tag geht es emotional zu.

So schön war der Kehraus 2024

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Der Kehraus in den Bierzelten

Wenn der letzte Wiesnabend sich dann seinem Ende entgegen neigt, herrscht in den Festzelten eine besondere Stimmung. Der Wiesn-Kehraus beginnt. Die Kapellen spielen noch mal das volle Programm und sorgen für gute Stimmung. Kurz vor Schankschluss werden Wunderkerzen verteilt. Jetzt genießen auch die Wiesnbedienungen ihre wohlverdiente Maß Bier, von denen sie in den vergangenen Wiesn-Tagen so viele getragen haben. Man kann ihnen förmlich ansehen, wie die Anspannung von ihnen abfällt, wenn sie gemeinsam mit den Wiesnbesuchern das letzte Lied des Jahres zelebrieren. Im Hackerzelt ist das traditionelle Abschiedslied „Sierra Madre“, in der Augustiner-Festhalle erklingt der Bayerische Defiliermarsch, im Hofbräuzelt ertönen die Klänge von Robbie Williams’ „Angels“. Umgeben von einem Lichtermeer aus Wunderkerzen fließen jetzt nicht selten Tränen. Kaum einer mag glauben, dass es wirklich schon vorbei ist. Aber leider ist es so: „Aus is und gar is und schad is, dass' wahr is!“